Parodontitis Vorsorge
Was ist Parodontitis?
Parodontitis ist eine chronische Entzündung, die das Gewebe und den Knochen um den Zahn herum langsam zerstört, und damit die Zahn-Halterung instabil werden lässt. Auslöser sind Parodontitis-Bakterien.
Anfangs siedeln sich die Bakterien um die Zähne herum an. Sie bilden einen Biofilm (Plaque), der sich mit der Zeit verhärtet (Zahnstein). Wird dieser nicht entfernt, reagiert der Körper zunächst mit einer Entzündung des Zahnfleischs (Gingivitis). Wird die Zahnfleischentzündung nicht behandelt, entstehen Zahnfleischtaschen, die sich mit Bakterien füllen. Gleichzeitig breitet sich die Entzündung weiter aus und wandert tiefer in den Zahnhalteapparat. Nun greifen die Bakterien das Bindegewebe an und bauen den Knochen ab (Parodontitis). Der Zahn verliert seinen stabilen Halt, er wird locker, und im schlimmsten Fall kommt es zu Zahnverlust.
Parodontitis ist eine langsam fortschreitende Erkrankung, die – rechtzeitig erkannt -sehr gut behandelt werden kann.
Sind Parodontitis-Bakterien spezielle Bakterien?
Parodontitis-Bakterien zählen zu der krankmachenden Bakterienart. Diese Bakterien gehören damit nicht einfach zu der „normalen“ Mundflora, in der um die 50 Milliarden Bakterien leben, sondern Parodontitis-Bakterien sind entzündungsfördernd und teilweise gewebszerstörend.
Dennoch erkrankt nicht jeder Erwachsene mit Parodontitis-Bakterien an einer Parodontitis! Es kommt bei jedem Menschen individuell auf die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft im Mundraum an, auf die Stärke des Immunsystems, die Mundhygiene sowie auf vorhandene Risiken, die zu einer Parodontitis führen können.
Wie hoch ist das Risiko an Parodontitis zu erkranken?
Laut der Deutschen Mundgesundheitsstudie erkranken um die 40 % der Erwachsenen deutschlandweit zwischen 35 bis 44 Jahren an einer leichten bis schweren Parodontitis. Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko. In einem Alter zwischen 65 und 74 Jahren tritt Parodontitis bereits bei ca. 65% der Bevölkerung auf.
Welche Risiken können zu Parodontitis führen?
- Rauchen
- genetische Veranlagung
- Erkrankungen wie Diabetes, Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen
- hormonelle Störungen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre)
- Übergewicht
- chronischer Stress
- ungesunde Ernährung & Übersäuerung des Körpers
- schlechte Mundhygiene
Welche weiteren Gründe können zu Zahnverlust führen?
- Karies (wenn nicht rechtzeitig behandelt)
- Zahntrauma durch Sturz oder Unfall
- Zahnfrakturen (z. B. durch alte Füllungen, Knirschen)
- Starkes Zähneknirschen (Bruxismus)
- Systemische Erkrankungen
- Osteoporose (Knochenabbau im Kiefer)
- Krebs und Chemotherapie (Knochennekrosen, Infektionen)
- Autoimmunerkrankungen
Ein Zahnverlust ist häufig das Ergebnis mehrerer Faktoren. Durch die regelmäßige, zahnärztliche Vorsorge können viele Ursachen verhindert oder Erkrankungen zumindest verlangsamt werden.
Warum misst der Zahnarzt die Taschentiefe?
Die Sondierungstiefe ist eines der wesentlichen Diagnostikmittel, um Parodontitis zu erkennen und ihren Schweregrad zu bestimmen. Durchgeführt wird sie mit einem feinen Messinstrument mit Millimeter-Markierungen. Die Zahnfleischtasche bezeichnet den Spalt zwischen Zahn und dem anliegenden Zahnfleisch. Die Sondierungstiefe wiederum misst den Abstand vom Zahnfleischrand bis zum Boden der Tasche.
Was die Zahlen bedeuten:
- 1 bis 3 mm: gesund oder leichte Zahnfleischentzündung
- 4 bis 5 mm: behandlungsbedürftige Frühform einer Parodontitis
- 6 mm +: fortgeschrittene Parodontitis
Ein weiteres Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung oder eine angehende Parodontitis ist das Zahnfleischbluten. Treten Blutungen während des Messens oder beim Zähneputzen auf, gilt dieses als Zeichen für eine Entzündung.
Ist Parodontitis heilbar?
Parodontitis ist eine chronische Erkrankung und damit nicht im klassischen Sinn „heilbar“, aber Parodontitis ist gut zu behandeln und gut zu stabilisieren! Sollte eine Parodontitis diagnostiziert werden, geht es im ersten Schritt um die Behandlung der akuten Entzündung sowie um die Entfernung der Bakterienbeläge. Im zweiten Schritt geht es um die langfristige Stabilisierung durch die Stärkung des gesamten Körpers, dem Minimieren von Risikofaktoren (soweit dieses möglich ist) sowie um eine regelmäßige Nachsorge und Prophylaxe.
In unserer Zahnarztpraxis am Adlmannsberg sind wir u.a. auf die Parodontitis spezialisiert. Unser Zahnarzt-Team legt großen Wert auf eine sorgfältige Parodontitis Vorsorge als auch auf die moderne, schonende und vor allem ganzheitliche Parodontitis Behandlung. Unser Ziel ist, die Risiken für Zahnverlust so stark zu minimieren, wie es uns als Zahnarzt möglich ist!