Wird ein Zahn zerstört (beispielsweise durch Karies oder einen Unfall) kann sich der „Nerv“ (die Pulpa) entzünden und nachfolgend absterben. Bakterien können jetzt über die Wurzelkanäle in den Körper eindringen und im Knochen an den Wurzelspitzen Entzündungen hervorrufen. Die körpereigene Abwehr reagiert auf diese Bakterieninvasion schlimmstenfalls mit einem schmerzhaften Eiterherd an der Wurzelspitze. Zudem wird der gesamte Körper durch solche Infektionen belastet.
Infektionen an (noch) lebenden oder bereits nervtoten Zähnen werden mit Hilfe der Wurzelbehandlung in unserer Zahnarztpraxis Tijana Leventic & Kollegen behandelt. Ziel ist es, Ihren eigenen Zahn zu retten und damit zu erhalten.
Op-Mikroskop
Die einzelnen Zugänge zu den Hauptwurzelkanalsystemen sind manchmal schwer zu finden. Häufig sind einzelne Zugänge „verkalkt“ oder zweigen erst nach einigen Millimetern von anderen Hauptkanälen ab. Das Vergrößern und Ausleuchten durch ein Dentalmikroskop ermöglicht ein präzises und damit erfolgversprechendes Arbeiten. Viele Details des komplexen Wurzelkanalsystems können vor und während der Aufbereitung erst durch den Einsatz eines Op-Mikroskops richtig erkannt werden! Eine optimale Ausleuchtung des Zahninneren ist im Regelfall ohne des Mikroskops kaum zu erreichen.
Kofferdam
Für eine erfolgreiche Wurzelbehandlung ist eine Asepsis (Keimfreiheit) grundlegend. Um den Zahn zu erhalten, muss das Zahninnere dauerhaft von Bakterien befreit werden! Ein Kofferdam garantiert in der Wurzelbehandlung Asepsis, das ruhige und saubere Handwerk sowie Schutz vor Aspiration und Spüllösungen. Ein Kofferdam besteht aus einem dünnen Latexgummi und isoliert den zu behandelnden Zahn von seiner Umgebung.
Ein gesunder Zahn besteht aus einer Zahnkrone und aus einer oder mehreren Zahnwurzeln. Der sichtbare Teil, die Zahnkrone, ist durch eine Schicht aus sehr hartem Zahnschmelz geschützt. Im Inneren der Zahnkrone und der Zahnwurzel befindet sich der Zahnnerv. Dieser besteht aus Bindegewebe, Blut- und Lymphgefäßen sowie aus den Nervenfasern.
Für das Entzünden oder Absterben eines Zahnnervs können die Ursachen vielfältig sein:
Wurzelbehandlung bei akuter Nervenentzündung
Durch beispielsweise tiefe Karies kann es zu einer Entzündung des Zahnnervs kommen. Diese bildet sich häufig zurück, wenn die Kariesbakterien entfernt wurden
und die Kavität mit einer Füllung verschlossen ist.
Eine Entzündung kann jedoch auch bestehen bleiben. Für den Patienten sind häufig nur leichte
Beschwerden spürbar, so dass nicht immer gleich der Zahnarzt aufgesucht wird. Eindeutiger ist der Befund, wenn in kurzer Zeit kaum erträgliche Zahnschmerzen
entstehen. Der Zahn schmerzt jetzt selbst bei leichten Berührungen. In diesen Fällen ist der Zahnnerv irreversibel geschädigt und muss entfernt werden. Zur
Therapie:
Nach einer lokalen Anästhesie wird der Zahn vom Zahnarzt geöffnet, die entzündete Zahnpulpa wird entfernt und eine Wurzelbehandlung
wird durchgeführt. Auch wenn eine hoch akute Entzündung vorliegen und eine wirkungsvolle Betäubung erschwert sein sollte, ist eine fachgerechte Behandlung
möglich und notwendig!
Wurzelbehandlung bei einer Wurzelspitzenentzündung
Stirbt ein Zahnnerv ohne bemerkbare Symptome ab, greift die Entzündung auf den Bereich der Wurzelspitze über. Der betroffene Zahn erscheint häufig
„verlängert“, so dass bei jedem Kontakt der erkrankte Zahn besonders belastet wird.
Auch eine Wurzelspitzenentzündung entsteht ursprünglich auf
Grund von Kariesbakterien, die ein Loch Stück für Stück größer werden lassen. Bei jedem Bakterienangriff entzündet sich die Zahnpulpa erneut, überlebt diese
Angriffe aber meistens und wird wieder gesund.
Manchmal überlebt der Zahnnerv diese Angriffe aber auch nicht. Er stirbt ab. Die Bakterien
vermehren sich in dem feinen System der Wurzelkanäle und suchen den Weg aus dem Zahn heraus. Die nächste Abwehrfront des Körpers ist das lebende Gewebe an
der Wurzelspitze. Dort kann sich dann eine akute Entzündung entwickeln. Diese „drückt“ den Zahn förmlich aus dem Zahnfach heraus, so dass ein Belasten des
Zahnes extrem schmerzhaft werden kann.
In einer Notbehandlung ist die Öffnung des Zahns und somit die Entlastung der Entzündung der wichtigste,
erste Schritt. Eine vollständige chemo-mechanische Reinigung des Kanalsystems bleibt danach einzige kausale Therapie. Das kurzfristige Offenlassen eines
bakteriell infizierten Zahnes (ein bis zwei Tage) verschlechtert die spätere Prognose in der Regel nicht, sofern baldmöglichst eine vollständige Reinigung
und Desinfektion unter Kofferdam erfolgt. Das „Aufbohren und Offenlassen“ stellt zwar keine wirkliche Therapie dar, entspricht aber den sogenannten
„Richtlinien“ der gesetzlichen Krankenkassen. Im Rahmen dieser Richtlinien, darf erstaunlicherweise bei der Notbehandlung die Reinigung der Wurzelkanäle nur
in Ausnahmefällen abgerechnet werden.
Wurzelbehandlung bei einer chronischen Entzündung
Vermehren sich in einem devitalen (abgestorbenen) Zahn die Bakterien, baut der Körper an den Öffnungen der Wurzelkanäle eine Abwehr auf. Für diesen Vorgang
wird der Knochen abgebaut und durch Entzündungsgewebe ersetzt. So eine Entzündung kann während einer akuten Phase sehr schmerzhaft sein, häufiger jedoch
bleibt die Entzündung in einem chronischen Stadium (mit wenig oder gar keinen Schmerzen) bestehen.
Chronische Entzündungen werden beim Zahnarzt
oft durch Zufall entdeckt. Meist weil im Röntgenbild dunkle „Schatten“ an den Wurzelspitzen der betroffenen Zähne sichtbar sind. In diesem Fall ist es keine
Frage „ob“ sondern lediglich „wann“ die Entzündungen akut und somit schmerzhaft wird. Eine Wurzelbehandlung ist schnellstmöglich indiziert.
Wurzelbehandlung nach einem Zahnunfall
Insbesondere Kinder und Jugendliche erleiden häufig einen Unfall, bei dem Zähne verletzt werden. In über 80 Prozent dieser Unfälle sind dabei die Frontzähne
betroffen. Die leichteste Verletzung ist das Abbrechen eines Teils der Zahnkrone ohne (sichtbare) Verletzung der Zahnpulpa (des „Nervens“), die
schwerwiegendste ist der vollständige Zahnverlust (Avulsion).
Bei jedem Zahnunfall besteht die Gefahr, dass der Zahn abstirbt und sich in Folge
eine Entzündung bildet. Besonders gravierend ist dies, wenn das Wurzelwachstum noch nicht abgeschlossen ist, und der Zahn noch keine normale Wurzelspitze
ausgebildet hat.
Wichtig nach einem Unfall ist daher eine schnellstmögliche Versorgung und in Folge eine engmaschige Kontrolle durch den Zahnarzt!
Bei den meisten Zahnunfällen können heute die Spätfolgen minimiert und der Zahn „am Leben erhalten“ werden.
Wurzelbehandlung Revision
Ist ein Zahn bereits mit einer Wurzelbehandlung therapiert worden und blieben noch Keime im Zahn zurück, können diese später erneut zu einer Entzündung an
der Wurzelspitze führen.
In diesem Fall ist es ratsam, die bereits erfolgte Wurzelbehandlung zu revidieren, damit die Infektion beseitigt werden
kann. So kann die „Zeitbombe entschärft“ und der Zahn längerfristig erhalten werden.
Weder während der Wurzelbehandlung, noch in den Tagen danach müssen Schmerzen sein! Zu einer erfolgreichen Wurzelbehandlung arbeiten die Abwehr- und Heilkräfte des Körpers besonders intensiv. Die innere „Umstellen der Körperabwehr“ kann bis zu fünf Tagen anhalten, und diese Zeit wird von jedem Patienten unterschiedlich empfunden. Leichte Schmerzmittel können hier eine Unterstützung sein, wenn Patienten sensibel auf die Umstellung reagieren.
Unangenehm kann eine Wurzelbehandlung bei hoch akut entzündeten Zahnnerven sein, da in diesem Fall die Betäubungsmittel manchmal nur eingeschränkt wirken. In unserer Zahnarztpraxis sprechen wir im Vorfeld mit Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten sowie eine eventuelle Schmerzbehandlung ab.
Hochwertig ausgeführte Wurzelbehandlungen haben in der Regel eine Erfolgsquote von 70 bis 95 Prozent! Und dennoch beinhaltet eine Wurzelbehandlung Risiken, die sich aus den komplizierten Kanalstrukturen und Wurzelkrümmungen ableiten. Welche Risiken bestehen? Die zur Behandlung verwendeten Instrumente sind äußerst fein und nur zehntel Millimeter stark. Doch im ungünstigen Fall können sie frakturieren und eine weitergehende Therapie erschweren. Bei besonders ungünstigen anatomischen Voraussetzungen kann es zudem zu einer unerwünschten Eröffnung des Kanalsystems zum Zahnäußeren (einer "Perforation") kommen.
Darüber hinaus kann es bei mehrmaligen Wiederholungen von Wurzelbehandlungen zum Bruch des Zahns kommen oder eine Therapie kann unmöglich werden. Diese Komplikationen können zur teilweisen oder vollständige Entfernung des Zahns führen.
Selbst eine hochwertige, und nach allen Regeln der zahnärztlichen Kunst, durchgeführte Wurzelbehandlung kann den Therapieerfolg nicht immer garantieren und einen operativen Folgeeingriff (zu einer Entfernung aller Entzündungsherde) notwendig werden lassen!
Verfärbungen nach einer Wurzelbehandlung lassen sich in der Regel durch eine gründliche Behandlung vermeiden. Vereinzelt verfärbt sich dennoch ein behandelter Zahn durch vorhandenes Eisen im Blut oder durch andere Stoffwechselprodukte. Falls es zu einer Verfärbung des Zahns kommen sollte, kann man diesen Zahn durch eine Aufhellung farblich wieder angleichen.
Nach einer erfolgreichen Wurzelbehandlung ist ein Zahn (fast) wie ein gesunder Zahn zu betrachten. Erforderlich ist jedoch eine zeitnahe Versorgung des Zahns mit einer stabilisierenden Rekonstruktion (bei Seitenzähnen einer Krone oder Teilkrone). Nur durch diese Unterstützung kann eine Reinfektion sicher vermieden und eine Substanzschwächung ausgeglichen werden.
Wann wird eine Wurzelbehandlung vom Zahnarzt empfohlen?
Mit einer Wurzelkanalbehandlung möchte der Zahnarzt vor allem eines erreichen: Einen entzündeten, kranken Zahn retten und eine Extraktion (Zahnziehen) verhindern. Eine Wurzelkanalbehandlung wird notwendig, wenn Bakterien tief in das Zahninnere gedrungen sind, Entzündungen an der Wurzel hervorgerufen haben, hierdurch bereits der gesamte Körper belastet wird, starke Schmerzen bestehen oder der Nerv abgestorben ist.
Welche Alternative gibt es?
Leider keine, wenn der Zahn erhalten werden soll. Alternativ besteht nur die Möglichkeit den Zahn zu ziehen und die Lücke mit einer Zahnbrücke oder einem Implantat zu schließen. Doch auch der Wurzelkanalbehandlung sind Grenzen gesetzt: Ist die Zerstörung des Zahns oder der Wurzel zu weit fortgeschritten, kann der Zahn nur noch gezogen und anschließend künstlich ersetzt werden.
Worin unterscheiden sich die Wurzelbehandlung und die Wurzelkanalbehandlung?
In gar nichts. „Wurzelkanalbehandlung“ ist der zahnmedizinisch korrekte Fachbegriff, „Wurzelbehandlung“ ist die bei Patienten am meisten verwendete Begrifflichkeit, doch letztendlich beschreiben beide dieselbe Behandlung.
Wie lange dauert eine Wurzelbehandlung?
In einigen Fällen ist die Wurzelbehandlung an einem Termin abgeschlossen. Meistens benötigen wir jedoch 2 bis 3 Sitzungen. Behandelt wird nicht nur die Erkrankung des Zahns, sondern im Anschluss muss der Zahn mit einer Zahnkrone oder Teilkrone stabilisiert werden.
Treten während oder nach der Behandlung Schmerzen auf?
Sehr sehr selten und nur, wenn der Zahnnerv akut hochentzündet ist! Ansonsten wirken die modernen, lokalen Betäubungsmittel zuverlässig und schnell. Nach der Behandlung arbeiten die Abwehr- und Heilkräfte des Körpers besonders intensiv. Diese Regenerationsphase kann bis zu fünf Tagen anhalten und wird von Patienten unterschiedlich empfunden. In dieser Zeit können leichte Schmerzmittel eine Unterstützung sein.
Ist eine Wurzelbehandlung mit Risiken verbunden?
Zähne verfügen über individuell geformte, komplexe Wurzelkanäle. Auch wenn wir eine Wurzelkanalbehandlung mit äußerster Präzision durchführen, können wir Risiken nur minimieren, jedoch nicht gänzlich ausschließen.
Vor jeder Behandlung klären wir Sie ausführlich über alle Risiken in einem persönlichen Beratungsgespräch auf! Des Weiteren informieren wir Sie über Notfallmaßnahmen, Kontrolluntersuchungen und dem weiteren Vorgehen nach der Behandlung. Das Aufklärungsgespräch dient auch dazu, all Ihre offenen Fragen zu klären und eine persönliche - auf Sie abgestimmte - Schmerzmitteltherapie festzulegen.
Wie minimiert unsere Praxis in Wettstetten Ingolstadt die Risiken einer Wurzelbehandlung?
Im Gesundheitszentrum Wettstetten arbeiten unsere Zahnärzte mit höchster Präzision und Ruhe, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und mittels moderner Technik. Wir verwenden 3D-Rötgenaufnahmen, das OP-Mikroskop und den Kofferdamm zum Schutz.
Kann ein Zahn nach der Wurzelbehandlung leichter brechen?
Ja und nein. Da durch die Bakterieninvasion bereits meist viel Zahnsubstanz verloren gegangen ist, besitzt der Zahn nicht mehr die Stabilität, die ein gesunder Zahn aufweist. Aus diesem Grund wird der Zahn nach einer erfolgreichen Wurzelbehandlung mit einer Krone oder Teilkrone versorgt, mit der er wieder genauso viel Stabilität erlangt wie ein natürlicher Zahn.
Kann ein Zahn sich verfärben?
Verfärbungen entstehen, wenn das entzündete und tote Gewebe nicht vollständig entfernt werden kann. Mit einem OP-Mikroskop kann ein Endontologe dieses heute meist vermeiden. Verfärbt sich ein Zahn aufgrund Komplikationen dennoch grau, können beispielsweise Veneers die Ästhetik widerherstellen.
Was sollten Patienten direkt nach der Behandlung beachten?
Direkt nach der Wurzelkanalbehandlung sollte - wie nach jeder örtlichen Betäubung - mit dem Essen oder heißen Getränken gewartet werden, bis die Betäubung vollkommen abgeklungen ist. Da wurzelkanalbehandelte Zähne zerbrechlich sind, empfehlen wir diese zunächst beim Kauen zu schonen, bis sie mit einer Krone versorgt und wieder vollständig belastungsfähig sind. Geht die zunächst temporäre Füllung des Zahns verloren, bitten wir Sie umgehend unsere Praxis zu kontaktieren, damit wir die Füllung wieder ersetzen und das Zahninnere vor Bakterien schützen können.
Wie hoch liegt die Erfolgsquote der Wurzelbehandlung?
Auf Wurzelkanalbehandlungen spezialisierte Zahnärzte können einen Zahn mit einer Erfolgsquote von 70 bis 95 Prozent retten. Die Erfolgsaussichten hängen jedoch auch davon ab, in welchem Zustand der Zahn vor der Behandlung war bzw. wie weit die Entzündung fortgeschritten ist. Leider wird das Ausmaß der Entzündung manchmal erst während der Wurzelbehandlung sichtbar.
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?
Das kommt auf die Krankenkasse und die Diagnose an. Nicht alle Wurzelbehandlungen werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlt. In der Regel übernimmt die gesetzliche Krankenkasse einen Teil der Kosten für die Behandlung im sichtbaren Bereich in unserer Praxis. Ein Eigenteil bleibt auch bei diesen Behandlungen bestehen. Auch nicht alle privaten Krankenversicherungen übernehmen alle Kosten. Deshalb sollte die Kostenübernahme immer vor der Wurzelbehandlung geklärt werden.
Zahnarzt
Leventic & Kollegen -
Zahnärzte am Adlmannsberg
Im Gesundheitszentrum Wettstetten
Ziegelberg 2
D-85139 Wettstetten
Tel: | 0841 99360300841 9936030 |
Fax: | 0841 99360313 |
Mail: | info@drleventic.de |
Montag:
8.30 bis 18.00
Dienstag:
8.30 bis 18.00
Mittwoch:
8.30 bis 18.00
Donnerstag:
8.30 bis 18.00
Freitag:
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18.04.2023. Präziser, schneller und vor allem für Sie - liebe Patienten - viel komfortabler: In unserer Praxis erfassen wir ab sofort den Zahnabdruck digital statt wie herkömmlich mit der Abformmasse. Für Sie bringt die sanfte Art des digitalen Scans viele Vorteile mit sich, und wir als Zahna... weiterlesen